Staatliche Entschädigungsinitiative für Nebenwirkungen von COVID-19-Impfstoffen

Die Regierung in Canberra will für Betroffene den Zugang zu einer Entschädigung für schwere Nebenwirkungen eines zugelassenen COVID-19 Impfstoffs ebnen. Das COVID-19 Impfstoff Antragsprogramm entschädigt Australier für medizinische Ausgaben wie Krankenhausgebühren, Einkommensverluste, Schmerzen und Leiden im Zusammenhang mit einer nachgewiesenen Nebenwirkung eine COVID-19-Impfstoffs.

Close-up of bottles of COVID-19 vaccine

Row Covid-19 or Coronavirus vaccine flasks on white background Source: getty Images/ peterschreiber.media

Das COVID-19 Vaccine Claim Scheme wird Patienten, die unter mittelschweren bis erheblichen Nebenwirkungen eines von der Therapeutic Goods Administration (TGA) zugelassenen COVID-19 Impfstoffs, oder seiner Verabreichung leiden, Zugang zu einer Entschädigung bieten.

Die TGA hat den COVID-19-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca vorläufige Zulassung erteilt und ist für die Überwachung von unerwünschten Nebenwirkungen aller in Australien zugelassenen Impfstoffe verantwortlich.

Ab dem 6. September 2021 können Personen, die Nebenwirkungen oder Verletzungen durch einen von der TGA zugelassenen Impfstoff erleiden, ihre Ansprüche auf Entschädigung für Krankentage, oder medizinische und andere Ausgaben anmelden.

Professor Julie Leask, eine Expertin für die Impfstoffaufnahme von der University of Sydney, begrüßt die Initiative und sagt, dies sei ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Impfprogramms, dem die Öffentlichkeit und das Gesundheitspersonal vertrauen können.

 

"Wenn eine Person eine sehr seltene, aber schwerwiegende Reaktion auf einen Impfstoff erleidet, ist die Regierung verpflichtet, sich um sie zu kümmern"

 

Professor Leask weist darauf hin, daß das Programm die nachgewiesenen Nebenwirkungen gemäß den offiziellen Produktinformationen für die einzelnen, von der TGA anerkannten Impfstoffe, kompensiert.

 

"Es muß ein anerkannter Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und der Nebenwirkung bestehen"

 

Professor Leask sagt, daß einige der anerkannten Nebenwirkungen Thrombose mit Thrombozytopenie-Syndrom im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca und Myokarditis und Perikarditis im Zusammenhang mit dem Pfizer-Impfstoff stehen.

 

Wie wird das COVID-19 Vaccine Claim Scheme funktionieren? 

Diejenigen, die ihre Ansprüche im Rahmen des Programms anmelden, werden benachrichtigt, wann und wie sie fortfahren können, sobald das Service-Australien-Forderungsportal in Betrieb ist und die Schadensdokumentation akzeptieren kann.

Das Department of Health meldet, daß die endgültigen administrativen Details des Programms, einschliesslich aller Nachweisanforderungen, noch in diesem Jahr veröffentlicht werden, bevor das Service-Australien-Portal in Betrieb geht.
Female hospitalized patient lying down on bed looking through window while wearing a protective face masks
The COVID-19 Vaccine Claims Scheme will compensate those patients who suffer adverse reactions from an approved COVID-19 vaccine or its administration. Source: Getty Images/E+
Für Ansprüche zwischen 5000 und 20000 Dollar müssen die Patienten unterstützende Beweise vorlegen, um Folgendes nachzuweisen:

  • daß die TGA-zugelassene Impfstoffverabreichung erfolgte
  • medizinische Dokumentation, die den Impfstoff mit der Verletzung, oder dem Schaden in Verbindung bringt
  • Nachweis eines Krankenhausaufenthalts
  • Nachweis eines entstandenen finanziellen Schadens
Ansprüche ab 20000 Dollar werden von einem Gremium unabhängiger Experten bewertet und eine Entschädigung wird auf der Grundlage ihrer Empfehlungen gezahlt. Die Nachweispflichten für diese Kategorie werden jedoch noch erarbeitet.

Das COVID-19 Vaccine Claim Scheme deckt auch das äußerst seltene Vorkommen eines Todesfalls ab; es gibt aber keine Gesamtobergrenze für den zu zahlenden Betrag.

Um sicherzustellen, daß keine geimfte Person benachteiligt wird, wird das COVID-19 Vaccine Claim Scheme rückwirkend auf den Beginn des Impf-Rollouts am 22. Februar 2021 datiert und erstreckt sich über die COVID-19 Notfallphase hinaus auf 2 Jahre.

Professor Leask sagt, daß dies genug Zeit sei, da bekannt ist, daß die seltenen, schwerwiegenden Nebenwirkungen innerhalb der ersten Tage und Wochen nach der Verabreichung des Impfstoffs auftreten.

 

"Bei den meisten Menschen treten Nebenwirkungen meist nach der ersten Impfung auf"

 

Die Gesundheitsbranche begrüßt das COVID-19 Vaccine Claim Scheme

Die Australian Medical Association sagt, daß die Initiative "sicherstellen wird, daß Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die an der Einführung von Impfstoffen beteiligt sind, nicht in belastende Gerichtsverfahren verwickelt werden, nur weil sie eine Rolle bei der Verabreichung lebensrettender Impfstoffe - als Teil der australischen Pandemiereaktion - inne hatten.

Die australische Industrie- und Handelskammer weist darauf hin, daß Unternehmen, die sich dem Erreichen von Impfzielen verschrieben haben, jetzt helfen können, indem sie Arbeitsstätten  in Impfzentren verwandeln, ohne sich über Entschädigungsforderungen Gedanken zu machen.

Nicholas Wood, Senior Lecturer an der Sydney University, leitet den NSW Immunisation Specialist Service und koordiniert die Immunisation Adverse Events Clinic im Children's Hospital in Westmead. 

Er sagt, daß sich das COVID-19 Vaccine Claim Scheme positiv auf die Impfbereitschaft auswirken kann, da es sicherstellt, daß die Gesellschft sich um ihre Mitglieder kümmert und gleichzeitig das Vertrauen in den Erfolg des COVID-19-Impfprogramms stärkt.


 

"In gewisser Weise ist es die Gemeinschaft, die sich um alle ihre Mitglieder kümmert"

 

Um mehr zu erfahren, besuchen sie die Webseite des COVID-19 Vaccine Claim Scheme
Vials containing Pfizer Covid-19 vaccine
The Scheme will be backdated to the commencement of the rollout on 22 February 2021 and will extend to two years beyond the COVID-19 emergency period. Source: Sipa USA Dinendra Haria / SOPA Images/Sip

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Published 27 September 2021 7:46pm
By Josipa Kosanovic
Presented by Wolfgang Mueller


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