Sierra Leone liegt an der Ostküste Westafrikas und hat etwa 8 Mill Einwohner die sich aus mehreren Stämmen zusammensetzen. Es gibt mehrere ethnische Gruppen, verschiedene Regionen und ein starkes Sozialgefälle zwischen Küstenregion und Landesinnerem. Die Hauptstadt Freetown wurde 1787 gegründet, um dort ehemalige Sklaven aus der ganzen Welt anzusiedeln.
Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1961 ist Sierra Leone ein von Bürgerkriegen und Armut geplagtes Land. Obwohl es eines der wenigen Länder der Welt ist, das über wertvolle natürliche Ressourcen wie Diamanten und seltene Mineralien verfügt, leidet das Land weiterhin unter extremer Armut. Die Analphabetenrate liegt bei über 56%.
Auch die Gesundheitsversorgung ist sehr schlecht, obwohl es offiziell eine von der Regierung finanzierte allgemeine Versorgung gibt. Wie so oft verhindert u.a. die weit verbreitete Korruption die Bevölkerung daran, diese in Anspruch nehmen zu können, und viele Menschen - vor allem Frauen und Kinder - sind außerordentlich schlecht oder gar nicht versorgt.
Die Sterblichkeitsrate von Müttern ist mit über 1300 pro 100 000 die höchste der Welt. Im Vergleich dazu liegt sie in Deutschland bei 7. 2019 starben 81 von 1000 Kindern vor ihrem ersten Geburtstag.
Dr. Veronika Siebenkotten-Branka hat für die NGO Ärzte ohne Grenzen in einem Krankenhaus im Landesinneren von Sierra Leone für drei Monate als Gynäkologin gearbeitet und spricht mit mir über die Situation der Schwangeren, der jungen Mütter und Kleinkinder. Sie berichtet auch über die sozialen und politischen Gegebenheiten, ihre Zusammenarbeit mit den Gesundheitsdienstleistenden vor Ort und ihre persönlichen Erfahrungen im Land.
Sie hatte so viel Spannendes zu Berichten, dass unser Gespräch für eine Sendung zu lang wurde. Den Rest ihrer interessanten Ausführungen – inklusive einiger Beispiele von den persönlichen Erfahrungen von Veronika hören wir demnächst in unserem Donnerstagsprogramm hier bei SBS Radio in Deutscher Sprache.