Nachwendezeit 1990: Die Herausforderungen der deutschen Wiedervereinigung

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Am 10. November 1989 erklärte der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“ und entfachte damit die Hoffnung auf ein vereintes Deutschland. Nur 11 Monate später wurde das scheinbar Unmögliche wahr: die Wiedervereinigung. Doch der Weg dorthin war alles andere als reibungslos. Diese Episode beleuchtet die politischen Herausforderungen, wirtschaftlichen Hürden und sozialen Transformationen, die auf den Fall der Berliner Mauer folgten.


Am 10. November 1989, einen Tag nach dem Fall der Berliner Mauer und einer Nacht voller Feierlichkeiten, erklärte der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“ Während diese Worte Hoffnung und Optimismus für ein geeintes Deutschland entfachten, schien die Aussicht auf eine Wiedervereinigung zu diesem Zeitpunkt noch fern.

Was darauf folgte, war beispiellos – angetrieben von enormem innerpolitischen Druck verschmolzen nur 11 Monate später zwei Staaten, die Jahrzehnte lang durch unterschiedliche Systeme, Wirtschaften und Ideologien getrennt waren.

Für die Ostdeutschen bedeutete der Übergang zur freien Marktwirtschaft die Abwicklung staatseigener Betriebe, Massenarbeitslosigkeit und den Verlust vertrauter sozialer Strukturen.
Ich denke, unter den Umständen wurde das Beste getan. Es war nicht perfekt, aber es war die am wenigsten schlechte Option, die sie gewählt haben.
Alistair Birch
Die umstrittene Währungsunion sorgte für zusätzliche Belastungen, da die Entscheidung für einen Umtauschkurs von 1:1 zwischen Ostmark und D-Mark eher auf politischer Symbolik als auf wirtschaftlichen Realitäten beruhte.

Diese Entscheidung, obwohl politisch einigend, hatte schwerwiegende Konsequenzen für ostdeutsche Unternehmen, die im Wettbewerb mit westlichen Konkurrenten kaum bestehen konnten.

Im Laufe der Jahre erschienen die vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohls anfänglich versprochenen„blühenden Landschaften“ mehr und mehr zu verwelken.

Durch die Stimmen von Historiker*innen, ehemaligen DDR-Bürger*innen und direkt Beteiligten beleuchtet diese Episode die wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen der Wiedervereinigung.

Von der kontroversen Rolle der Treuhandanstalt bis zu den psychologischen Narben durch die Stasi-Akten erforschen wir, wie diese Transformation für manche Chancen und neue Freiheiten brachte, während sie für andere Verlust, Ernüchterung, Frust und die Grundlage für neue Herausforderungen schuf, mit denen Deutschland noch heute ringt.

Hier geht es zur ersten Episode der Serie
LISTEN TO
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Leipzig 1989: The Protest That Changed History

SBS German

07/11/202430:02
Credits:
Executive Producer: Benjamin Kanthak
Sound Design und Mix: Max Gosford

Interviews: Hanno Hochmuth (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam), Alistair Birch, Alexandra Falk, Beate Olbrich, Ilona Prindable & Günter Wetzel

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